Die Verantwortung des Wissenschaftlers in der Diktatur

Auch in diesem Jahr konnte ich wieder ein Projekt zum Thema »Die Verantwortung des Wissenschaftlers in der Diktatur« fördern. Heute ging eine tolle und anregende Woche in der Jugendbegegnungsstätte Kreisau zu Ende.
Nach der Führung durch das ehemalige Konzentrationslager Groß Rosen und der anschließenden Besichtigung von Kreisau folgten vier Vorträge für die Schüler, unter anderem aus der Sicht eines Militärs und eines Juristen.
Die Führung durch die Friedenskirche Schweidnitz öffnete den Blick über Kreisau hinaus. Zudem konnten wir noch den Versöhnungslauf von Dachau nach Auschwitz erleben. Kreisau ist eine der Stationen. Und ganz ergreifend: die acht Gruppenarbeiten der Schüler, die sich aus den Vorträgen und Seminaren Gedanken um Verantwortung machten und dies in eigene tolle Präsentationen umsetzen. So der Baum von Groß Rosen: Die Gesichter sind nicht nur die der Opfer sondern lenken unsere Gedanken auch auf die Vielen, die wegsahen. Eine andere Gruppe verfasste ein Gedicht aus Zitaten von Widerständlern und bot ein Denkmal in Form einer menschlichen Statue an, die die Hände nach vorn ausstreckt und worin man seine eigenen Hände legen kann und den Puls des anderen fühlt: Menschlichkeit, Verbindung untereinander. Ebenso berührte mich sehr ein in anderthalb Tagen produzierter Film, der zu vier Zeitabschnitten die Verantwortlichen für den Einsatz von Massenvernichtungswaffen und die dadurch Betroffenen gegenüberstellt, untermalt mit diametral entgegengesetzter Musik.
Die Schüler waren engagiert, begeistert, spielten in den Pausen mit polnischen Seminaristen in gemischten Mannschaften Fußball. Hier wächst eine Generation heran, die die richtigen Lehrer hatte und die denkt, handelt, sich engagiert! Hier hat sich jeder Euro Fördermitteleinsatz gelohnt! Wir als Referenten und Lehrer konnten in den Schülern etwas bewegen. Ein herzlicher Dank geht an Christopher Schmidt-Münzberg, der die Innenarchitektur des sich derzeit in der Generalsanierung befindlichen Berghauses verantwortet, in dem sich dreimal der Kreisauer Kreis traf, und eine Führung ermöglichte.